Orientierung für die praktische Umsetzung
Anhand der folgenden Leitfragen können Sie eine Bestandsanalyse zur Umsetzung in Ihrer eigenen Einrichtung vornehmen. Die nachfolgenden Fragen beinhalten Qualitätsindikatoren, die eine erfolgreiche Umsetzung kennzeichnen. Eine Analyse anhand dieses Fragenkataloges ist empfehlenswert, um den Umsetzungsstand in der eigenen Einrichtung zu erfassen und mögliche Änderungsprozesse zu identifizieren.
Hospizkultur und Palliativversorgung in der eigenen Einrichtung
- Ist das Thema im Leitbild erkennbar und im Alltag gelebt?
- Werden alle Bewohnerinnen und Bewohner erkannt, die eine hospizlich-palliative Versorgung benötigen?
- Sind alle Beteiligten (Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige, alle Mitarbeitenden) über die Möglichkeiten der hospizlichen und palliativen Begleitung und Versorgung informiert?
- Sind alle Mitarbeitenden ihrem Aufgabenschwerpunkt entsprechend auf die Begegnung mit palliativen Situationen vorbereitet?
- Gibt es ein Verfahren zum Umgang mit ethischen Fragen, z.B. bei Problem- oder Entscheidungssituationen?
- Gibt es Unterstützung und Entlastung für die Mitarbeitenden z.B. bei Überforderung, in Krisensituationen und bei persönlicher Trauer (Gesprächskreise, Supervision, berufliche Förderung u.a.)?
- Gibt es in der Einrichtung ein Konzept zur (Weiter-) Entwicklung von Hospizkultur und Palliativversorgung z.B. mittels Projektgruppen, Weiterbildungen oder gezielter Implementierung?
Die Organisation im Netzwerk
- Ist die Einrichtung in regionale und überregionale Netzwerke eingebunden, nutzt sie diese und kooperiert mit externen spezialisierten Partnerinnen und Partnern?
Bewohnerinnen und Bewohner
- Werden Wünsche, Bedürfnisse und Probleme ganzheitlich erfasst, bedarfsgerecht behandelt, begleitet und mit allen Beteiligten abgestimmt?
- Wird die Zusammenarbeit mit der haus- und fachärztlichen Versorgung an die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner in einer Palliativsituation angepasst?
- Werden Möglichkeiten zur Vorsorgeplanung angeboten?
- Gibt es Richtlinien und Rituale für die Zeit nach dem Versterben von Bewohnerinnen und Bewohnern?
Angehörige
- Sind die Angehörigen in den Begleitungsprozess im Rahmen der Palliativversorgung frühzeitig integriert, werden sie rechtzeitig und ehrlich informiert?
- Werden Angehörigen Entlastungsangebote bekannt gemacht, auch für die Zeit nach dem Versterben der Bewohnerin oder des Bewohners (z.B. regionale Trauergruppen)?
Mitbewohnerinnen und -bewohner
- Ist sichergestellt, dass in der Sterbephase und nach dem Versterben einer Bewohnerin oder eines Bewohners die damit verbundenen möglichen Fragen und Bedürfnisse der Mitbewohnerinnen und -bewohner in den Blick genommen werden?