Zu Beginn der Hospiz- und Palliativarbeit in Deutschland Anfang der 90er-Jahre gab es nur vereinzelte Fortbildungsangebote zu den Themen Sterben, Tod und Trauer. Durch die Initiative von ALPHA NRW und unter Förderung der NRW-Landesregierung wurden erstmals systematisierte Fort- und Weiterbildungen entwickelt.
Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über Bildungskonzepte zur Palliative Care Qualifikation von Mitarbeitenden in Pflegeeinrichtungen, die nach Curricula durchgeführt werden, die durch die Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) und den Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes (DHPV) anerkannt sind. Im Mittelpunkt dieser Weiterbildungsangebote steht die Behandlung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen sowie deren An- und Zugehörigen.
Basiscurriculum Palliative Care – Eine Fortbildung für Pflegende in Palliative Care (M. Kern, M. Müller, K. Aurnhammer) – 160 Stunden
Mit dieser Qualifizierung werden Grundlagenkenntnisse und Grundfertigkeiten sowie ein Fundament für eine entsprechende Grundhaltung im Bereich Palliative Care vermittelt. Das Curriculum bietet Kursleitern und Weiterbildungsträgern eine Hilfestellung, um einen solchen Kurs vor Ort zu konzipieren und durchzuführen. Ziele hierbei sind die Erweiterung der pflegerischen Kompetenz innerhalb der Palliativmedizin und Hospizarbeit, Verbesserung der psychosozialen Kompetenz Pflegender und Verbesserung der Pflege und Begleitung sterbender Menschen und ihrer Zugehörigen.
Curriculum zur Qualifizierung von Mitarbeitenden in Pflegeeinrichtungen, Ein mehrstufiges Bildungskonzept im Rahmen der Palliative-Care-Weiterbildung; Modul 1/40 Stunden (M. Kern, A. von Schmude) – 40 Stunden
Das vorliegende Curriculum ist im Rahmen des Projektes zur Implementierung von Hospizkultur und Palliativversorgung in Pflegeeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen entwickelt worden. Die Fortbildung wird angeboten, um in Einrichtungen der stationären Altenhilfe und der ambulanten Versorgung über alle Berufsgruppen hinweg nachhaltig Basiskompetenzen der Hospiz- und Palliativversorgung zu vermitteln. Die Qualifizierungsmaßnahme entspricht Modul 1 für die Palliative Care Fachweiterbildung nach dem Basiscurriculum Palliative Care (M. Kern, M. Müller, K. Aurnhammer). Die Zertifizierung durch die DGP ermöglicht die anschließende Teilnahme an einem Aufbaumodul.
Inhalte sind unter anderem
- Grundlagen von Hospizkultur und Palliativversorgung
- Ethische Aspekte am Lebensende
- Umgang mit sterbenden und trauernden Menschen
- Kommunikation
- Grundkenntnisse der Schmerz- und Symptombehandlung
- Eigene Auseinandersetzung mit Sterben, Tod und Trauer
- Spirituelle Aspekte in der Betreuung Sterbender und Angehöriger
- Ethische Entscheidungsfindung/Vorsorgeplanung
- Interdisziplinäre Teamarbeit und Stressmanagement
Palliative Praxis – 4o Stunden
Das Curriculum „Palliative Praxis“ setzt auf die Aneignung von Basiskenntnissen unter Berücksichtigung der Diversität der Mitarbeiter*innen, unabhängig von ihrer fachlichen Qualifizierung und ihren Deutschkenntnissen. Es legt den Schwerpunkt auf die Begleitung von dementiell veränderten Menschen und fördert die Zusammenarbeit der am Begleitungsprozess beteiligten unterschiedlichen Berufsgruppen auf der Grundlage von Interdisziplinarität und Flexibilität.
Das zugrunde liegende didaktische Konzept der Storyline-Methode ermöglicht handlungs- und praxisorientiertes Lernen mithilfe einer fiktiven Fallgeschichte, die auf fünf Lernphasen aufbaut.
Die Schulungen nach dem Curriculum Palliative Praxis sind multiprofessionell ausgerichtet und werden meist als Inhouse-Schulung angeboten.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin im Bereich Weiterbildung.